Ethnisch-anthropologische Untersuchung der Einwohnerschaft von Csépa
Im Bahmen einer kollektiven Forschungsarbeit wurde im Jahre 1978 die anthropologische Untersuchung der Einwohnerschaft des an der Mitteltheiss gelegenen Csépa durchgeführt. Das Hauptziel dieser Untersuchung bestand darin, festzustellen, in welchem Masse die heutigen Nachkommen der zum Grossteil aus dem Faloczenland stammenden Leute, die Csépa nach der türkischen Besetzung wieder neu erblühen Hessen, die für die Paloczen charakteristischen anthropologischen Eigenschaften bewahrt haben.
Bei dieser Untersuchung wurden insgesamt 330 erwachsene Personen erfasst, von denen 520 Nachfahren von Neusiedlern in Csépa waren. Diese Personengruppe wurde in drei Altersgruppen aufgeteilt: 18 bis 23 Jahre, 24 bis 60 Jahre und über 60 Jahre. Die Parameter bezüglich der untersuchten Einwohnerschaft sind in den Tabellen 1. bis 4. widergegeben, wobei die allgemeine Charakterisierung anhand der Altersgruppe 24 bis 60 Jahre vollzogen wurde. Die Häufigkeit metrischer Eigenschaften je Gruppe ist in der Tabelle 5» und die Verteilung morphologischer Eigenschaften ist in der Tabelle 8. zu sehen. Die metrischen Daten und Indizes für die Csépaer wurden mit dem Zentrum der Paloczen im Bezirk Nógrád, mit anderen Paloczen aus dem Bezirk Nógrád und mit der Einwohnerschaft einer Nachbargemeinde von Csépa. welche autochtoner Herkunft ist und während der Türkenzeit erhalten blieb, verglichen. Die Werte aus der t-Probe nach Student und aus der F-Probe nach Snedecor sind in den Tabellen 6. und 7« enthalten. Die vorherrschenden hauptsächlichsten morphologischen Eigenschaften bestehen im vorstehenden Jochbein, in der steilen Stirn, im geraden Nasenrücken und im leicht gewölbten Hinterhaupt. Sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Personen kommt Braun als Augenfarbe am häufigsten vor /Tabelle 10./. Der braun-schwarze Haarfarbton /P-Y/ ist bei den Männern mit 97,9 % und bei den Frauen mit 98,5 % vertreten /Tabelle 11./. Die durchschnittliche Sigma-ratio der neun Abmessungen und der drei Indizen ist 96,75 bzw. 85,33.
Die taxonomische Aufteilung der Einwohnerschaft ist in der Tabelle 13« zu sehen. Drei Typen, und zwar der turanide, der ostbaltische und der pamirische Typ, nehmen hier die ersten Plätze ein. Unter den turaniden Typen ist die am häufigsten vorkommende Variante die Alfölder /tiefländische/ /Bild 3-6/- Von Bedeutung ist auch das Vorkommen der turano-pamiriden Übergangsform /Bild 7-10/. Die klassischen Formen des ostbaltischen Typs sind auf den Bildern 13« und 15« zu sehen. Dem pamirischen Typ ähnelt der Mann auf Abbildung 12. am stärksten. Die pamiro-turanide Form wird auf Abbildung 11. vorgestellt. Hier muss aber angemerkt werden, dass in Csépa selbst die häufigsten Typen nicht in so charakteristischen Formen vorkommen wie im Zentrum der Paloczen und zum Teil auch bei den anderen Paloczen. Die anthropologischen Angaben zu den Personen auf den Fotos sind in Tabelle 15« zu sehen, hier stehen auch die dazugehörigen Taxondeterminationen.
Die Ergebnisse aus den anthropologiscen Untersuchungen stimmen grösstenteils mit den siedlungshistorischen Angaben überein. In Anbetracht der untersuchten Charakteristika stehen nämlich die Csépaer zwischen dem Nógráder Paloczenzentrum und den übrigen Paloczen aus dem Bezirk Nógrád, und zwar näher zu letzteren.
Kleinere Abweichungen im Vergleich zu den letzteren stellen in geringerem Masse der brachycephale Kopf und das häufigere Vorkommen der braunen Augenfarbe vor} bei den Männern kommt das vorstehende Jochbein weniger und bei den Frauen der gerade Nasenrücken und das stark gewölbte Hinterhaupt häufiger vor. Die Vorkommensquote des turaniden Typs liegt höher als bei den übrigen Paloczen; hier stehen die Csépa-er dem Paloczenzentrum nahe. Das Verhältnis des ostbaltischen Typs stimmt prozentual mit dem der übrigen Paloczenbevölkerung überein, wo Familiennamen slowakischer Herkunft in grösserer Zahl vorkommen, und wo das Vorkommen des pamirischen Typs sich dem Durchschnitt der übrigen Paloczen nähert. Unter den seltener vorkommenden Typen kann der dinarische in geringerem Masse und die ostmediterranischen und die mediter-ranischen in grösserem Masse ausgemacht werden als unter den Paloczen. Demzufolge haben die Csépaer die für die Paloczen typischen Charakteristika und die Haupttypen verhältnismässig gut beibehalten. Die überwiegende Mehrheit der geringeren Abweichungen weist auf ein geringfügiges Verschmelzen mit Elementen hin, bei denen das Verhältnis der ostmediterranischen und der mediterranischen Typen erwähnenswert ist. Dies mag daher rühren, dass ein kleinerer Teil der Familien, die Csépa neu angesiedelt haben, nicht aus dem Paloczenland sondern aus den verschiedensten Gebieten stammten.




Справка:
Csépa is a village in Jász-Nagykun-Szolnok county, in the Northern Great Plain region of central Hungary.
Geography:

It covers an area of 29.67 km2 (11 sq mi) and has a population of 1866 people (2001)